s’Original lokal – Mittwochstalk

Mittwoch, 31. März 2021 – 19:30 Uhr

Thema: Kommunen & mittelständische Wirtschaft – Herausforderungen der Pandemie.

Gäste:

Ingo Fuchs,
Geschäftsführer
Modehaus Fuchs, Endingen

Sven Hinterseh,
Landrat des
Schwarzwald-Baar-Kreises

Eva-Maria Köpfer,
Geschäftsführerin
Weingut Abril, Vogtsburg

„s´Original lokal“ am 31.03.2021:

Die Online Veranstaltung zu Beginn mit schon 40 Teilnehmern…
  • 19:30 – 21:15 Uhr.
  • 51 Teilnehmer (eingewählte Geräte) aus Mittelstand, Gastronomie, Kommunalpolitik (Gemeinderäte, vier Bürgermeister), CDU, MIT & JU.

Erkenntnisse des Online-Gesprächs:

  1. Bürokratie ist in Deutschland ein wirklich großes Problem! Nicht nur an der extrem verzögerten Auszahlung der November- & Dezemberhilfen zeigt sich, dass die Politik hier handeln muss. Es kann nicht sein, dass Antragssteller aus Gastronomie, Handel und  anderen betroffenen Branchen hierzu eigens externe Dienstleister beauftragen müssen – weil sie der Regelungswut nicht Herr werden!

  2. Der Fachhandel vor Ort hat gemeinsam mit der Gastronomie die Haupt-Opfer zu bringen! Dazu ist man bis zu einem gewissen Maß – v.a. für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung – gerne bereit, allerdings müssen die Maßnahmen logisch bleiben:
    • Innerdeutschen Urlaub zu verbieten – aber ohne Einhaltung von Abstandsregeln in ein Flugzeug gepfercht nach Spanien zu fliegen – das geht nicht!
    • Absolut verständlich, dass das der Bevölkerung nicht mehr vermittelbar ist!

  3. Mit gleichem Maß messen: Discounter verkaufen neben Lebensmitteln auch Blumen oder Bekleidung und haben ihr Angebot in der Pandemie noch ausgebaut. Manche Kunden halten an den Wühltischen keinerlei Abstandsregelungen ein – dass dann der Fachhandel wie Gärtnereien und Bekleidungsgeschäfte geschlossen bleiben – auch das ist nicht mehr zu vermitteln!

  4. Große Sorgen um Nachwuchs – es fehlt an Fachkräften im Handwerk – sei es im Weinbau, bei Köchen, Gärtnern, Küfern, Restaurantfachkräften, etc.
    Zitat: „Das ist ein Kreislauf: Schwache Zeiten schaffen starke Menschen – starke Menschen schaffen gute Zeiten. Gute Zeiten schaffen schwache Menschen – schwache Menschen schaffen schwache Zeiten (…).“

  5. Unser wichtigster Rohstoff ist Wissen – und damit u.a. auch Patente. Wir dürfen uns die Patente nicht aus China und Amerika wegschnappen lassen! D.h. Zukunftstechnologien müssen noch stärker gefördert werden und die Bildungspolitik ist die Grundlage für künftigen Wohlstand.

  6. Die Wirtschaft wird noch lange unter den Folgen von Corona zu leiden – und gegen sie anzukämpfen haben. Wir können nur an die Bürger appellieren, vor Ort zu kaufen.
    Appell:Es ist ein guter Brauch: Dort wo man lebt, dort kauft man auch.“

  7. Klar ist, wir müssen lernen mit dem Virus zu leben! Daher bedarf es jetzt einer Änderung der Corona-Politik: Mit ausgereiften Hygienekonzepten, Schnelltests und mobilen Anwendungen wie z.B. der „Luca-App“ sollten schrittweise Öffnungen wieder ermöglicht werden. Hier müssen jetzt die Corona-Verordnungen der Länder geändert werden.

    Dabei gilt: „Wir brauchen keine Modelle, wir brauchen den Regelfall!“

  8. Der örtliche Handel darf nicht zu Gunsten großer Online-Händler aussterben!
    Global agierende Unternehmen, die nur Lagerhallen betreiben, zahlen geringe bis keine Gewerbesteuer bzw. nur in Steuerparadiesen, wo sie ihren Sitz haben. Dieses Ungleichgewicht zu Lasten des stationären Einzelhandels muss ausgeglichen werden.

    Hier wurden verschiedene Ideen ins Spiel gebracht:
    • „Online-Handels-Steuer“ – Steuern sollten dort eingezogen werden, wo der Umsatz erbracht wird, d.h. der Käufer übers Internet bestellt.
    • „Paket-Steuer“ – Es kann nicht sein, dass Amazon und Co. für ein Paket 0,60 € bezahlen, der örtliche Einzelhändler dafür aber 3,00 € bezahlen muss, um Mindestlöhne in der Logistik-Branche zu gewährleisten.

s’Original kommunal – Mittwochstalk

Mittwoch, 24. März 2021 – 19:30 Uhr

Thema: Kommunalpolitik, Vereine & Ehrenamt als Rückgrat unserer Gesellschaft.

Exklusiv: Videopremiere

Gäste:

Thomas Dörflinger, Bundestagsabgeordneter a.D. aus Waldshut

Marco Steffens, Oberbürgermeister Offenburg & CDU-Kreisrat

Jutta Zeisset, Weisweil
Unternehmerin, CDU-Gemeinde- & Kreisrätin, Stv. Kreisvorsitzende der CDU Emmendingen

s´Original kommunal am 24.03.2021

  • 19:30 – 20:55 Uhr
  • 25 Teilnehmer aus Vereinen, Bevölkerung, Kommunalpolitik, CDU & JU.

Fünf Zentrale Erkenntnisse des Online-Gesprächs:  

  1. Vereinen kommt eine unglaublich wichtige Rolle zu – besonders in der Jugendarbeit.
    Im Verein werden Werte wie z.B. Teamwork,  Zuverlässigkeit und Zusammenhalt vermittelt. Allerdings steht aufgrund der Pandemie vielen Vereinen eine ungewisse Zukunft bevor. Insbesondere die eingeschlafene Jugendarbeit bereitet Sorgen (quasi ein Jahr lang kaum Treffen, Training, Musikproben, etc. möglich).
  2. Die Menschen lechzen aktuell (März 2021) nach Geselligkeit und sozialen Kontakten.  
    Zeisset: „Das erste Weinfest nach dem Lockdown wird der Hammer!“ 
  3. Dörflinger: Ob Datenschutz, Steuerrecht oder Nachweis der Gemeinnützigkeit: Besonders unsere Vereine vor Ort brauchen Bürokratie-Abbau.
  4. Steffens / alle: Politiker müssen nahbarer und bürgernäher werden!
    Es reicht nicht, alle vier Jahre einmalig mit dem Establishment zu verkehren. BÜRGERINNEN & BÜRGER wünschen sich politische Entscheidungsträger zum Anfassen, der ihre Sorgen ernst nehmen und vor Ort vernetzt sind.
  5. In Kommunalpolitik und Vereinsarbeit braucht es mehr Bereitschaft, einfach mal zu machen! Auflagen dürfen nicht länger den „guten Willen zu tun“ abwürgen.

FAZIT. Kommunalpolitik und Vereine sind eng miteinander verzahnt. Egal, ob in Kirche, Sport- oder Musikverein: Die Kultur- und Wertevermittlung – gerade an die nächste Generation – erfolgt oft im Verein vor Ort. Um so wichtiger ist es, dass Kommunen im möglichen gesetzlichen Rahmen das Vereinsleben – und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt fordern & fördern.